Dagmar Sucrow-Barthel
Die Berlinerin Dagmar Sucrow-Barthel setzt als
freischaffende Kreative neue Akzente im Visual Merchandising.
Dagmar Sucrow-Barthel ist in der Kreativ-Szene eine
bekannte Größe: nicht nur als gelernte Grafikerin hat sie mit erstklassigen
Agenturen und Designern zusammengearbeitet, sondern seit vielen Jahren fällt
sie mit Ihren visuellen Ideen für Kaufhäuser und Edel-Boutiquen auf. Die
bekennende Städterin pendelt zwischen München und Berlin, den wichtigen Poolen
in ihrem Leben. In der Bayerischen Metropole bindet sie primär die Arbeit, aber
ihr Herz gehört Berlin.
Loden-Frey, Mohrmann Basics, das Quartier 206, das
KaDeWe und Wempe gehören u.a. zu ihrem namhaften Kundenstamm. Dabei sah ihr
Werdegang zunächst ganz anders aus:
In der Berliner Kunstschule für Grafik und Gestaltung
studierte die Kreative Grafik, Malerei und Fotografie, um anschließend in
Werbeagenturen zu arbeiten. Dazu gehörte auch die Stuttgarter GGK, ein Ableger
einer Schweizer Agentur, die bekannt war durch ihre innovativen Ideen in Bezug
auf Typographie und Fotografie. Dazu Sucrow-Barthel: „Diese Zeit war sehr
prägend für mich und brachte mich immer mit den neusten Ideen in Kontakt.
Außerdem hatte jeder direkten Kunden-Kontakt und das war eine sehr gute
Schule.“
Als Grafikerin gestaltete sie den Start der deutschen
Vogue und schulte weiter ihren Blick für alles Neue rund um Mode und Lifestyle.
Später war sie verantwortlich für alle Promotion-Seiten der Vogue, der
Männer-Vogue und Miss Vogue und begleitete damit auch sämtliche Produktionen.
Als Bindeglied zwischen der Redaktion, den Fotografen und dem Styling behielt
sie den Überblick und war mittendrin im modischen Trendgeschehen. Auch bei der
Zeitschrift Elle war Sucrow-Barthel für die Promotion-Seiten verantwortlich.
Danach machte sich die geborene Berlinerin selbständig und wurde immer aktiver
im Visual Merchandising. Viele Jahre hat sie für Helmut Lang die Werbekampagnen
federführend mitgestaltet.
Dazu merkt sie an: “Ich hole mir Inspirationen nicht in
anderen Dekorationen, sondern in der Kunstszene, in Galerien, auf meinen Trips
in London und Paris und auf der Messe Maison&Objet.“ Gerne betrachtet sie
Trends im historischen Zusammenhang und versucht diese neu umzusetzen.
Für den angesagten Store Mohrmann Basics in München ist
sie zum Beispiel für das gesamte visuelle Konzept verantwortlich und dazu
gehören nicht nur die Schaufenster, sondern auch das Merchandising und alle
Mailing-Aktionen. Diese fallen immer wieder durch Frische, Esprit und
Lebensfreude ins Auge. Die Fenster werden alle vier Wochen neu gestaltet. Zur
Realisierung arbeitet sie dabei gerne mit einem Wiener Bühnen-Bildner und
Illustrator zusammen. Alle zwei Wochen wird im Shop neu dekoriert. Dazu die
Kreative: „In den Fenstern muss wieder mehr Lust geweckt werden und das, was
Trend ist, muss klar auf den Punkt gebracht werden.“ Sie schafft es durch ein
positives, freundliches, gerne auch humorvolles Unterhalten. Dabei kommen viele
Skizzen und interessante Schriftzüge zum Einsatz; die Grafikerin ist nicht zu
verkennen.
Schräg gegenüber bei dem edlen Münchner Kaufhaus
Loden-Frey ist sie verantwortlich für das gesamte visuelle Erscheinungsbild.
Sie hat die Designer-Galerie geschaffen. Dort reihen sich Mannequins wie in
einer Modenschau aneinander. Das Styling wird wöchentlich geändert und trägt
signifikant zum Umsatz bei. Auch auf die Präsentation im Glashaus wird
detailgenau viel Wert gelegt.
Sucrow-Barthel setzt sich ständig mit neuen Tendenzen
auseinander und sucht viel nach neuen Materialien und Techniken. Zum Beispiel
bedruckbare, transparente Folien haben es ihr angetan und kommen sicher bald
zum Einsatz. Auch für das KaDeWe ist sie aktiv und hat die vor wenigen Monaten
erfolgreich gelaufene Aktion mit der Vogue gestaltet. Ihr Credo lautet: „Die
Kundenbindung erfolgt heute über den Service und dazu gehört auch das Visual
Merchandising. Die Kunden brauchen Vorbilder, an denen sie sich orientieren
können und die ihre Fantasie und Neugier wecken.“